Warum steigen die Bauzinsen trotz Zinssenkung der EZB?

Viele Immobilieninteressenten hatten gehofft, dass die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) auch zu günstigeren Baufinanzierungen führt. Doch genau das Gegenteil ist passiert: Die Bauzinsen sind gestiegen. Der Grund dafür liegt darin, dass sich Baufinanzierungen nicht direkt an den Entscheidungen der EZB orientieren, sondern von langfristigen Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt beeinflusst werden.

Der Einfluss der Staatsverschuldung auf die Bauzinsen

Die Bundesregierung hat umfangreiche neue Finanzierungsprogramme angekündigt, die den Kapitalmarkt stark beeinflussen. Besonders die geplanten Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur, die über Kredite finanziert werden sollen, treiben die Zinsen in die Höhe. Der Staat muss für diese neuen Schulden Anleihen ausgeben, die mit höheren Renditen ausgestattet werden, um Investoren anzulocken.

Das Problem für Baufinanzierungen: Banken refinanzieren Hypotheken oft über zehnjährige Bundesanleihen. Steigen deren Renditen – aktuell bewegen sie sich zwischen 2,5 und 3 Prozent – dann steigen auch die Bauzinsen. Baukredite kosten derzeit wieder zwischen 3,5 und 4 Prozent und könnten sich weiter verteuern, weil der Staat mit privaten Kreditnehmern um Kapital konkurriert.

Weitere Gründe für steigende Bauzinsen

Neben der hohen Kreditaufnahme des Staates gibt es weitere Faktoren, die den Zinsanstieg verstärken:

  • Vorsicht der Banken: Die Kreditinstitute kalkulieren langfristige Finanzierungen mit Bedacht. Da die wirtschaftliche Lage unsicher bleibt, setzen sie die Bauzinsen eher höher an, um sich gegen mögliche Zinsschwankungen abzusichern.

  • Internationale Entwicklungen: Auch die Zinspolitik in den USA hat einen Einfluss. Steigende Renditen für US-Staatsanleihen ziehen oft europäische Kapitalmarktzinsen mit nach oben.

  • Unsicherheiten in der Wirtschaft: Obwohl die Inflation gesunken ist, könnten hohe Staatsausgaben und steigende Energiepreise wieder für einen Aufwärtsdruck sorgen, was die langfristigen Zinserwartungen beeinflusst.

Was bedeutet das für Käufer und Verkäufer?

Für Immobilienkäufer heißt das: Kredite bleiben teurer als erwartet. Wer eine Finanzierung plant, sollte sich die aktuellen Zinsen frühzeitig sichern und genau prüfen, welche Zinsbindung sinnvoll ist.

Für Verkäufer bedeutet der Zinsanstieg, dass sich weniger Käufer eine Immobilie leisten können. Das könnte dazu führen, dass sich die Nachfrage verlangsamt, insbesondere im Neubausektor. Gleichzeitig bleibt die Wohnraumnachfrage hoch, was langfristig für eine Stabilisierung des Marktes sorgen könnte.

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Quelle: https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/warum-die-bauzinsen-wieder-steigen,UfK83sm